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LWL-Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum

LWL-Universitätsklinikum Bochum: Club in der Psychiatrie & Schauspielhaus Bochum

Bochum (lwl). Ein Projekt macht Theater – und dies seit mehr als fünf Jahren und mit großem Erfolg. Beteiligt sind Frauen wie Männer, Jüngere wie Ältere: Sie sind Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende des LWL-Universitätsklinikums Bochum für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Präventivmedizin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), die im Rahmen eines theatertherapeutischen Angebots stärkende Erfahrungen machen.

In diesem Jahr setzen sich die Teilnehmenden mit den unzähligen Sünden des Lebens auseinander: „Sin Sisters – In Betrachtung des Mondes“ der Autorin Verena Meyer liefert die Vorlage für das diesjährige Kooperationsprojekt mit dem Schauspielhaus Bochum, in dessen Auftrag die Drama- und Theatertherapeutin Sandra Anklam erneut für die Regie verantwortlich ist.

„Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein!“ – lautet die Einleitung in der Ankündigung des Schauspielhauses zur Uraufführung am 25. Februar. Und so wurden die Beteiligten des Theaterstücks in den vergangenen fünf Monaten mit den Todsünden wie Hochmut, Zorn, Neid, Habgier, Trägheit, Wollust und Völlerei konfrontiert, um dabei nicht selten Grenzerfahrungen an Leib und Seele zu machen. Sie stellten sich Fragen wie: Gibt es ein Leben ohne Sünde? Ist Krankheit Sünde? Wann bin ich ein guter Mensch? Und ist Geiz nicht doch geil? Gibt es ein richtiges Leben im falschen? Wo liegt der Unterschied zwischen Müßiggang und Trägheit? Gemeinsam mit Sandra Anklam begaben sie sich auf die Suche und fanden dabei verblüffende, verstörende und sehr eigenwillige Antworten.

„Unseren Patienten in der Klinik fehlt es im Allgemeinen an Selbstbewusstsein“, beschreibt Oberärztin Dr. Idun Uhl, die die ärztliche Leitung des Theaterprojekts innehat und auch selbst mitspielt, die Symptome der Patienten. „Sie leiden oft unter großen Ängsten.“ Nur zu gut wissen die Beteiligten, wovon sie in der Auseinandersetzung mit dem Theaterstück sprechen und spielen.

Insgesamt 14 Frauen und Männer zwischen 26 und 65 Jahren – davon drei Mitarbeitende – machen mit. Die Patienten sind unter anderem wegen affektiver, psychotischer oder Persönlichkeitsstörungen in psychiatrischer Behandlung. „Wir stellen im Verlauf des Projekts fest, dass sich die Teilnehmenden zunehmend positiv entwickeln, sich öffnen, Vertrauen fassen und sich besser behaupten können.“

Sandra Anklam ist Mitarbeiterin der LWL-Klinik Herten für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und hat im Rahmen von Kooperationsprojekten mit unterschiedlichen Institutionen bereits viele Inszenierungen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen entwickelt. Sie weiß um die Krisen während der Proben, in denen die Frauen und Männer sich auf einmal nichts mehr zutrauen und zwischendurch auch resignieren. „Das ist völlig normal“, so die Theatertherapeutin. „Gemeinsam erarbeiten wir einen Weg, aus dieser Krise herauszukommen.“ Für die Beteiligten ist das Theaterprojekt ein Gewinn. „Theaterarbeit ist harte Arbeit und wir müssen oft über unsere Grenzen gehen“, lächelt eine Teilnehmerin. „Indem wir es schaffen, diese zu überwinden, entwickeln wir innere Stärke.“

Dr. Idun Uhl und Sandra Anklam sind sich einig: “Die Verbindung von Theater und Psychiatrie ist für alle Beteiligten sehr gewinnbringend. Und davon profitiert letztlich auch die Öffentlichkeit.“


CLUB IN DER PSYCHIATRIE: SIN SISTERS – IN BETRACHTUNG DES MONDES
von Verena Meyer
Regie: Sandra Anklam
Ärztliche Leitung: Dr. Idun Uhl
Ärztliche Mitarbeit: Vera-Estelle Makulla
Bewegungstraining: Elena Leniger
Mitarbeit: Isabel Gudd, Marisa Siemer
Bühne: Dorothea Lütke Wöstmann
Kostüme: Michelle Sembritzki
Es spielen: 14 Patientinnen, Patienten und Mitarbeitende der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Präventivmedizin des LWL-Universitätsklinikums Bochum

 

Vorstellungen im Theater Unten des Schauspielhauses Bochum
Premiere: 25. Februar im Theater Unten
Weitere Vorstellungen: 28. Februar, 1./10./11. März
Vorverkauf an der Abendkasse ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn

 

Vorstellungen in der Psychiatrie:
27./28. März, jeweils um 19:00 Uhr in den Räumen des LWL-Universitätsklinikums Bochum, Alexandrinenstraße 1-3, 44791 Bochum
     Vorverkauf: ab 2. März 2015 ausschließlich im Klinikum,

Sekretariat für Forschung & Lehre, Raum 4.31, Mo-Fr 8:30 Uhr - 15:30 Uhr, Tel. 0234 5077-1321
Vorverkauf an der Abendkasse ab eine Stunde vor Vorstellungsbeginn


 

Pressekontakt:
Rosa Sommer
LWL-Universitätsklinikum Bochum
Tel.: 0179 4645487
E-Mail: rosa.sommer@wkp-lwl.org
rosa.sommer@t-online.de
Alexandrinenstraße 1-3
44791 Bochum


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